Der Kaufvertrag für eine Eigentumswohnung in München ist ein zentraler Bestandteil des Immobilienkaufs und regelt alle Rechte und Pflichten zwischen Käufer und Verkäufer. Da es sich um eine rechtlich bindende Vereinbarung handelt, die notariell beurkundet werden muss, ist es wichtig, den Vertrag sorgfältig zu prüfen, um spätere Probleme zu vermeiden. Was dabei zu beachten ist, liest du hier.
- Was müssen Käufer beim Vertrag beachten?
- Typische Stolperfallen bei Kaufverträgen
- Vertragliche Besonderheiten im Vergleich zum Hauskauf
- Hier können Käufer Hilfe erhalten
Was müssen Käufer beim Vertrag beachten?
Ein Kaufvertrag sollte alle wesentlichen Punkte des Immobilienkaufs klar und detailliert regeln. Dazu gehören:
- Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten: Der Vertrag legt fest, wie und wann der Kaufpreis gezahlt werden muss. Achte darauf, dass die Zahlungsfristen realistisch sind.
- Beschreibung der Immobilie: Größe, Lage, Zustand und Ausstattung der Wohnung sollten präzise beschrieben sein. Auch Nebenflächen wie Keller oder Stellplätze müssen explizit aufgeführt werden.
- Gemeinschafts- und Sondereigentum: Prüfe genau, welche Teile der Immobilie zu deinem Sondereigentum gehören (z. B. Wohnung, Keller) und welche zum Gemeinschaftseigentum (z. B. Treppenhaus, Garten).
- Hausgeld und Instandhaltungsrücklage: Die Höhe des monatlichen Hausgeldes sowie dein Anteil an der Instandhaltungsrücklage sollten im Vertrag angegeben sein.
- Übergabetermin: Der Zeitpunkt, zu dem die Wohnung übergeben wird, muss klar geregelt sein.
- Mängelhaftung: Der Vertrag sollte Regelungen zu bekannten Mängeln enthalten und festlegen, ob der Verkäufer für verborgene Mängel haftet.
Zusätzlich ist es ratsam, eine Auflassungsvormerkung im Grundbuch vorzusehen. Diese sichert dir das Eigentum bis zur endgültigen Eintragung im Grundbuch und verhindert, dass die Immobilie anderweitig verkauft oder belastet wird.
Typische Stolperfallen bei Kaufverträgen
Beim Kaufvertrag für eine Eigentumswohnung in München gibt es einige typische Stolperfallen, die Käufer beachten sollten. Eine häufige Problematik sind unklare Regelungen zum Gemeinschaftseigentum. Es ist wichtig, die Teilungserklärung sowie die Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen gründlich zu prüfen, da hier wichtige Informationen über geplante Sanierungen oder Konflikte innerhalb der Eigentümergemeinschaft enthalten sein können.
Versteckte Mängel stellen eine weitere Herausforderung dar. Wenn keine klare Haftungsregelung für Mängel im Vertrag festgelegt ist, kann der Käufer später auf den Kosten für notwendige Reparaturen sitzenbleiben. Offene Belastungen im Grundbuch sind ebenfalls ein Risiko. Es ist entscheidend sicherzustellen, dass keine Altschulden oder Baulasten auf der Immobilie lasten, die auf den neuen Eigentümer übergehen könnten.
Fehlende Angaben zu Hausgeldrückständen können problematisch sein, da der Käufer möglicherweise für ausstehende Zahlungen des Vorbesitzers haften muss. Schließlich können unrealistische Fristen im Vertrag, wie zu kurze Zahlungsfristen oder Übergabetermine, zu Schwierigkeiten führen, besonders wenn der Kauf über einen Kredit finanziert wird.
Vertragliche Besonderheiten im Vergleich zum Hauskauf
Es gibt einige wichtige Unterschiede zwischen einem Kaufvertrag für eine Eigentumswohnung und einem für ein Einfamilienhaus. Kaufverträge für Wohnungen sind gewöhnlich deutlich komplexer. So erwirbst du beim Kauf einer Eigentumswohnung nur eine Teilimmobilie, während du bei einem Einfamilienhaus die gesamte Immobilie kaufst.
Dadurch müssen bei den Vertragsunterlagen zum Kauf einer Eigentumswohnung auch zusätzliche Dokumente hinzugefügt werden. Achte darauf, dass die folgenden Unterlagen vorhanden sind und lies diese genau:
- Teilungserklärung
- Gemeinschaftsordnung
- Aufteilungsplan
- Abgeschlossenheitsbescheinigung
Bei einer Eigentumswohnung wirst du Teil einer Eigentümergemeinschaft und erhältst einen Anteil am Gemeinschaftseigentum. Dies muss im Vertrag berücksichtigt werden. Der Vertrag für eine Eigentumswohnung muss genau festlegen, welche Räume zu deinem Sondereigentum gehören.
Weiterhin müssen bei einer Eigentumswohnung die Höhe des Hausgeldes und dein Anteil an der Instandhaltungsrücklage im Vertrag angegeben sein. Auch die Definition des Miteigentumsanteils darf im Vertrag nicht fehlen.
Miteigentumsanteile stehen für den Anteil am Gemeinschaftseigentum, die jedem Miteigentümer gehören. Die Berechnungsgrundlage sind hier die Wohn- und Nutzfläche. Diese Anteile sind relevant für die Aufteilung von Kosten, den Wert der Wohnung und für die Stimmrechte bei der Eigentümerversammlung.
Hier können Käufer Hilfe erhalten
Um Fehler bei der Vertragsprüfung zu vermeiden, solltest du professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Dabei gibt es verschiedene Stellen, die dir diesbezüglich weiterhelfen können.
- Notar: Der Notar ist gesetzlich verpflichtet, neutral zu agieren und sicherzustellen, dass der Vertrag rechtskonform ist. Er erklärt dir alle wichtigen Regelungen und beantwortet rechtliche Fragen.
- Rechtsanwalt für Immobilienrecht: Ein Anwalt kann den Vertragsentwurf unabhängig prüfen und auf mögliche Risiken hinweisen.
- Sachverständige: Ein Gutachter kann den Zustand der Immobilie bewerten und dich vor teuren Überraschungen schützen.
- Immobilienberater: Diese Experten helfen dir bei der Prüfung von Unterlagen wie Teilungserklärung oder Protokollen der Eigentümerversammlung.