Herausforderungen für Suchende einer Mietwohnung in München

Die Wohnungssuche in München stellt für viele Menschen eine erhebliche Herausforderung dar. Der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt begegnen Suchende mit unterschiedlichen Schwierigkeiten, die es zu überwinden gilt. Wie du die typischen Probleme überwinden kannst, verraten wir dir hier.

Zu wenig freie und neue Wohnungen

Ein zentrales Problem ist die hohe Nachfrage nach Wohnraum, die nicht mit dem Angebot Schritt halten kann. München wächst jährlich um bis zu 20.000 Einwohner, während im Durchschnitt nur etwa 7.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden.

Diese Diskrepanz führt zu einem anhaltenden Mangel an verfügbaren Mietwohnungen, insbesondere für Familien und Personen mit mittlerem bis niedrigem Einkommen. Besonders Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern sind rar, da viele ältere Menschen in großen Wohnungen leben bleiben, weil sie sich einen Umzug in kleinere, teurere Wohnungen nicht leisten können.

Suchende, die nicht genug freie bzw. neue Wohnungen bei ihrer Suche finden, müssen jedoch nicht verzweifeln. Die folgenden Schritte helfen dabei, auch unter diesen Umständen fündig zu werden und die Chancen auf Erfolg zu erhöhen:

  1. Reichweite erhöhen: Nutze verschiedene Kanäle wie Immobilienportale, Zeitungsanzeigen, Social-Media-Plattformen und spezialisierte Gruppen wie "Wohnen trotz München" auf Facebook.
  2. Netzwerk aktivieren: Informiere Freunde, Familie und Kollegen über deine Wohnungssuche. Oft werden Wohnungen über persönliche Kontakte vermittelt.
  3. Kreativ werden: Hänge Gesuche in Supermärkten, Cafés oder sogar an Straßenlaternen aus. Nutze auch lokale Apps wie Nebenan.de
  4. Flexibel sein: Erwäge Alternativen wie WG-Zimmer oder Zwischenmieten. In München ist die Mensa an der Leopoldstraße beispielsweise ein guter Anlaufpunkt für WG-Angebote.
  5. Schnell reagieren: Sei bereit, sofort auf interessante Angebote zu reagieren. Bereite dafür eine vollständige Bewerbungsmappe vor.
  6. Offline-Methoden nutzen: Schalten Sie eine eigene Suchanzeige in lokalen Zeitungen. Viele ältere Vermieter bevorzugen weiterhin diesen Weg.
  7. Spezielle Dienste nutzen: Abonnieren Sie Newsletter wie die "Budenschleuder", die regelmäßig Wohnungsangebote in München versendet.
  8. Alternative Stadtbezirke oder den Speckgürtel in Betracht ziehen: Erweitere deinen Suchradius auf weniger bekannte oder aufstrebende Viertel. Wenn auch das nicht den gewünschten Erfolg bringt, suche in den Landkreisen um München herum nach freien Wohnungen. Diese haben oft noch eine sehr gute Anbindung an die Landeshauptstadt.
  9. Langfristig planen: Beginne die Suche frühzeitig und bleibe geduldig. Der Münchner Wohnungsmarkt ist sehr umkämpft.

Hoher Konkurrenzdruck auf dem Wohnungsmarkt

Ein weiteres Hindernis ist die hohe Konkurrenz um die wenigen verfügbaren Wohnungen. Laut einer Studie erhalten Vermieter in München im Durchschnitt über 40 Bewerbungen pro freier Mietwohnung. Diese hohe Nachfrage führt dazu, dass Wohnungen oft innerhalb kürzester Zeit vergeben sind und Suchende bereit sind, höhere Mietpreise zu akzeptieren oder auf bestimmte Standards zu verzichten, um überhaupt eine Unterkunft zu finden.

Die obig genannten Tipps helfen auch dabei, dem engen Konkurrenzdruck etwas zu entfliehen, indem die Suche ausgeweitet wird. Darüber hinaus gibt es einige weitere Schritte, die dir dabei helfen, dich von der Masse abzuheben:

  • Professionell auftreten: Erscheine bei Besichtigungen pünktlich und gepflegt, zeige aufrichtiges Interesse und sei immer höflich bei Nachfragen.
  • Freiwillige Angaben machen: Hinterlasse nicht nur deine Kontaktdaten, sondern auch Infos zu Beruf, Anstellungsverhältnis und Einkommen.
  • Kompromissbereitschaft zeigen: Sei offen für Kompromisse, was die Lage und die Ausstattung einer Wohnung angeht.
  • Aussagekräftige Bewerbungsschreiben verfassen: Überzeuge potentielle Vermieter mit einer gut vorbereiteten Bewerbung.

Kontinuierlich steigende Mietpreise in & um München

Zusätzlich zur Konkurrenz spielt auch der finanzielle Druck eine große Rolle. Die Mietbelastung in München liegt aktuell bei etwa 34,8 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens, was für viele Haushalte eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Die steigenden Mietpreise haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen auf staatliche Unterstützungsleistungen wie Wohngeld angewiesen sind.

Die Suche nach einer bezahlbaren Wohnung wird durch die begrenzte Verfügbarkeit von gefördertem Wohnraum weiter erschwert. In den letzten Jahren wurden die Ausgaben der Stadt München für den sozialen Wohnungsbau deutlich reduziert, was die Situation für einkommensschwächere Haushalte verschärft hat. Die Anzahl der Wohngeldempfänger übersteigt mittlerweile die Zahl der neu entstehenden Wohnungen.

Die Lösung hier: Wenn die hohen Mieten das Problem sind, ist es sinnvoll, die Suche vom ursprünglichen Stadtteil auf andere Bezirke bzw. auf den günstigeren Speckgürtel im Umland auszuweiten. Es kann auch helfen, sich über soziale Wohnungsbauprogramme in den Zielorten zu informieren.

So bieten mitunter Förderprogramme wie das “Münchener Modell” bezahlbaren Wohnraum für Haushalte mit mittlerem Einkommen an. Nutze darüber hinaus die folgenden Möglichkeiten:

  • Genossenschaften beitreten: Werde Mitglied in einer Wohnungsbaugenossenschaft, die oft günstigere Mieten anbietet.
  • Mietpreisbremse nutzen: Informiere dich über die geltenden Regelungen zur Mietpreisbremse und prüfen Sie, ob Mieten rechtmäßig sind.
  • Politisch aktiv werden: Unterstützte Initiativen und Organisationen, die sich für bezahlbaren Wohnraum einsetzen, wie z.B. Mietervereine.
  • Leerstand melden: Informiere die zuständigen Behörden über leerstehende Wohnungen, um den Druck auf Vermieter zu erhöhen, Wohnraum zur Verfügung zu stellen.