Der Einfluss von Homeoffice auf den Wohnungsmarkt in und um München hat in den letzten Jahren zu signifikanten Veränderungen geführt. Hier beleuchten wir die größten Auswirkungen dieser Entwicklung einmal genauer.
- Nachfrage nach größeren Wohnungen
- Veränderungen in der Standortwahl
- Auswirkungen auf die Mietpreise in München
- Konsequenzen für den Neubau
Nachfrage nach größeren Wohnungen
Die Zunahme von Homeoffice hat zu einer erhöhten Nachfrage nach größeren Wohnungen geführt, die Platz für ein Arbeitszimmer bieten. Die Suche nach Immobilien mit zusätzlichem Raum für Heimbüros, Fitnessräume und sogar Klassenzimmer ist deutlich gestiegen.
In München bedeutet dies, dass die Konkurrenz bei der Wohnungssuche, besonders bei der Suche nach zusätzlichen Zimmern als Arbeitsplätze, zunimmt. Wie du trotzdem bei der Suche nach einer Mietwohnung oder einer Eigentumswohnung erfolgreich bist, verraten dir unsere passenden Ratgeber:
Veränderungen in der Standortwahl
Wenn flexibles Arbeiten in einem Unternehmen möglich ist, eröffnet sich die Möglichkeit, in ruhigere und oft günstigere Gegenden zu ziehen, die eine bessere Lebensqualität bieten.
Dadurch entfällt die Notwendigkeit zunehmend, in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen. Dies führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Immobilien in Vororten und ländlichen Gebieten um München herum. Du bist ebenfalls interessiert an einer Wohnung im Speckgürtel Münchens? Auch hier können wir dir weiterhelfen:
Auswirkungen auf die Mietpreise in München
Trotz des Trends zum Homeoffice bleiben die Mietpreise in München auf einem sehr hohen Niveau. Im Jahr 2023 lag der durchschnittliche Mietpreis bei 14,58 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg von 24,7% gegenüber 2019 entspricht. Aktuell, im März 2025, liegt die Kaltmiete in der Landeshauptstadt häufig schon bei 15 Euro pro Quadratmeter und höher. Diese hohen Preise sind für viele Menschen mit einem durchschnittlichen Gehalt sehr schwer zu stemmen.
Dazu kommt eine verstärkte Nachfrage nach Wohnraum im Umland von München. Mehr als die Hälfte (50,2%) der Münchner Wohnungssuchenden interessieren sich für den sogenannten Speckgürtel, während nur noch 28,2% innerhalb der Stadt umziehen möchten.
Dadurch entsteht die Gefahr einer Preisspirale. Jede Person, die ihre Mietwohnung in der Stadt verlässt und in die Vororte zieht, ermöglicht es Vermietern, bei Neuvermietungen die Preise anzuheben. Dies könnte den Mietspiegel nicht nur in den Innenstädten, sondern auch im Umland nach oben treiben.
Prognose für Preise in München: Diese Verschiebung der Nachfrage könnte langfristig zu einer Stabilisierung oder sogar leichten Entspannung der Mietpreise in bestimmten Münchner Stadtteilen führen, während die Preise in beliebten Vororten und gut angebundenen kleineren Städten steigen könnten. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Mietpreise in München und Umgebung mittelfristig nicht sinken werden. Auch die Mietpreisbremse hat aufgrund verschiedener Ausnahmen nur begrenzte Wirkung.
Konsequenzen für den Neubau
Die steigende Nachfrage nach Wohnraum in München führt zu einem erhöhten Bedarf an Neubauten. Es wird geschätzt, dass bis 2040 etwa 165.000 zusätzliche Wohnungen benötigt werden. Allerdings werden derzeit nur etwa 6.500 Wohnungen pro Jahr gebaut, was weit unter dem Bedarf von 10.000 jährlich liegt. Dies könnte zu einem anhaltenden Wohnungsmangel und möglicherweise weiter steigenden Preisen führen.
Eine innovative Lösung könnte die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum sein. Eine Studie des ifo Instituts und des Immobilienberaters Colliers zeigt, dass in den sieben größten deutschen Städten, einschließlich München, rund 60.000 neue Wohnungen für 102.000 Menschen durch die Umnutzung von Büroflächen geschaffen werden könnten.
Allerdings ist nur ein kleiner Teil der möglichen Umnutzungen wirtschaftlich realisierbar. Die Umwandlung von Büros in Wohnungen ist oft mit hohen Kosten verbunden, was die Umsetzung solcher Projekte erschwert.
Kreative Lösungen sind gefordert: Um den Wohnungsbedarf zu decken, sind kreative Nachnutzungskonzepte gefragt. Neben vollständigen Umnutzungen werden auch Teilumnutzungen und Quartiersentwicklungen in Betracht gezogen, um städtische Bedarfe wie Wohnen, Gewerbe oder Freizeit zu decken.