Finanzierung einer Eigentumswohnung

Der Kauf einer Eigentumswohnung ist eine bedeutende Investition, die eine sorgfältige Finanzierungsplanung erfordert. Hier findest du Infos rund um Eigenkapital, Kredite und weitere Fördermöglichkeiten, die dir helfen, den Wohnungskauf erfolgreich zu finanzieren.

Eigenkapital: Die Basis der Finanzierung

Eigenkapital ist ein entscheidender Faktor für die Baufinanzierung. Es umfasst alle Mittel, die du aus eigenen Ressourcen einbringen kannst, wie Ersparnisse, Vermögenswerte oder finanzielle Unterstützung der Familie. Kreditinstitute empfehlen in der Regel, mindestens 15–20 % des Kaufpreises als Eigenkapital einzubringen.

Dieser Betrag sollte idealerweise auch die Kaufnebenkosten abdecken, da diese von den Banken meist nicht finanziert werden. Zu den Kaufnebenkosten gehören:

  • Grunderwerbsteuer (3,5–6,5 % des Kaufpreises je nach Bundesland)
  • Notar- und Grundbuchkosten (ca. 1,5 % des Kaufpreises)
  • Maklerprovision (bis zu 7 % des Kaufpreises)

Je mehr Eigenkapital du einbringst, desto günstiger sind die Kreditkonditionen. Mit einem Eigenkapitalanteil von 30 % oder mehr kannst du besonders niedrige Zinssätze und bessere Tilgungsbedingungen erzielen.

Finanzierung ohne Eigenkapital: Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Finanzierung ohne Eigenkapital möglich. Dazu benötigst du ein hohes Einkommen, niedrige Lebenshaltungskosten und eine erstklassige Bonität. Allerdings sind die Zinsen bei dieser Art der Finanzierung deutlich höher, und die Laufzeit des Darlehens verlängert sich.

Kredite als Hauptfinanzierungsquelle

Die Baufinanzierung erfolgt in der Regel durch Bankdarlehen. Dabei gibt es verschiedene Kreditarten:

  • Annuitätendarlehen: Am häufigsten genutzt, da es gleichbleibende Raten bietet, die aus Zinsen und Tilgung bestehen.
  • Tilgungsdarlehen: Hier bleibt die Tilgungsrate konstant, während die Zinslast im Laufe der Zeit sinkt.
  • Endfälliges Darlehen: Die Tilgung erfolgt am Ende der Laufzeit in einer Summe; geeignet für Käufer mit hohen Vermögenswerten.

Beim Abschluss eines Kredits solltest du auf einige Aspekte achten. Zum einen auf die Zinsbindung: Eine lange Zinsbindung (z.B. 15–20 Jahre) schützt dich vor steigenden Zinssätzen. Auch der Tilgungssatz ist wichtig: Ein höherer Tilgungssatz (z.B. 2–3 %) verkürzt die Laufzeit und spart Zinsen. Schließlich sind teilweise auch Sondertilgungen möglich: Prüfe, ob dein Kredit Sondertilgungen erlaubt, um schneller schuldenfrei zu werden.

Staatliche Förderungen nutzen

Der Staat bietet unterschiedliche Förderprogramme an, die dir dabei helfen können, deine Finanzierungslast zu reduzieren:

KfW-Förderprogramme

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt Wohnungskäufer mit zinsgünstigen Darlehen bis zu 100.000 Euro. Besonders interessant ist das KfW-Wohneigentumsprogramm für Selbstnutzer sowie Förderungen für energieeffiziente Sanierungen oder den Abbau von Barrieren.

Jung kauft Alt

Dieses Programm unterstützt Familien mit Kindern beim Erwerb und der Sanierung von Bestandsimmobilien. Es bietet Förderkredite von bis zu 150.000 Euro, abhängig von der Kinderzahl.

Gewerbe zu Wohnen

Ein geplantes Programm zur Umwandlung leerstehender Gewerbeimmobilien in Wohnraum. Hierfür sind 120 Millionen Euro vorgesehen, wobei der Starttermin noch nicht feststeht.

Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN)

Dieses Programm fördert den Bau oder Ersterwerb kleinerer, preisgünstiger und klimafreundlicher Wohnungen mit bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit.

Sozialer Wohnungsbau

Die Bundesregierung plant, bis 2027 mehr als 45 Milliarden Euro in den öffentlich geförderten Wohnungsbau zu investieren.

Energieeffiziente Sanierung

Es gibt verschiedene Programme zur Förderung energetischer Sanierungen von Bestandsimmobilien, die Zuschüsse und zinsgünstige Kredite beinhalten.

Förderungen in Bayern

In München kannst du zusätzlich von speziellen Förderprogrammen des Freistaats Bayern profitieren:

  • Bayerisches Zinsverbilligungsprogramm: Zinsgünstige Darlehen bis zu 50.000 Euro mit langfristiger Zinsbindung.
  • Kinderzuschuss: 7.500 Euro pro Kind.

Aber aufgepasst: Eine Voraussetzung ist hier oft, dass du mindestens 20 % Eigenkapital einbringst und ein mittleres Einkommen erhälst.

Weitere Tipps für eine erfolgreiche Finanzierung

Mit einer guten Planung und der Nutzung aller verfügbaren Finanzierungsoptionen kannst du den Traum von einer Eigentumswohnung in München realisieren – selbst bei den hohen Immobilienpreisen der Region. Es folgen einige finale Tipps für dich.

  1. Finanzierungsrechner nutzen: Online-Tools helfen dir dabei, deine monatliche Belastung und mögliche Kreditkonditionen zu berechnen.
  2. Beratung einholen: Lass dich von Finanzierungsexperten beraten, um das beste Angebot und Fördermöglichkeiten zu finden.
  3. Rücklagen bilden: Plane neben den laufenden Kreditraten auch Rücklagen für Instandhaltungs-, Betriebs- und Nebenkosten ein.